Dagmar Hohls, schulpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion, war zu Gast auf der Mitgliederversammlung des Ortsvereins Elze.

In Sorge um den Schulstandort Elze hatte der SPD-Ortsverein Elze eine kompetente Referentin eingeladen und zwar Dagmar Hohls, schulpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfaraktion. Sie ist Lehrerin in leitender Funktion an der Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG). Sie fordert für den Landkreis Hildesheim "flächendeckend" Gesamtschulen, weil ihrer Meinung nach das dreigliedrige Schulsystem nicht mehr aktuell ist. Zur Auswahl stehen zwei Formen von Schulen, zum einen die "Kooparative Gesamtschule" (KGS) und die "Integrative Gesamtschule" (IGS). Der Unterschied besteht darin, daß bei einer KGS (z. B. Salzhemmendorf) Schüler in unterschiedlichen Schulzweigen unterichtet werden und bei der IGS (z. B. RBG) die Schüler in einer Klasse Unterricht haben, wobei es je nach Leistung verschiedene Kurse gibt. "Einige haben sich auf den Weg gemacht, Gesamtschulinitiativen zu gründen", so Dagmar Hohls über die Anfänge der Gesamtschul-Diskussion im Landkreis Hildesheim. Einfach ist der Weg leider nicht, da die "CDU-Landesregierung nicht unbedingt ein Befürworter der Gesamtschulen ist". Eine Hürde bei der Einrichtung der Schulform einer IGS ist die zwingende Fünfzügigkeit . Der Kreistag beschloss mit 62 Mitgliedern einstimmig, Gesamtschulen zu fordern, nachdem ein Arbeitskreis, bestehend aus Mitglierdern aller Fraktionen, Kreiselternrat und Kreisverwaltung, Ergenbisse von Befragungen präsentierte. "Eigentlich wollten wir die Befragungen ohne Nennung von Standorten durchführen" erläuterte Dagmar Hohls, jedoch hatte die Landesschulbehörde dies abgelehnt. es wurde deshalb nach verschiedenen Kriterien ausgewählt: die Fläche stärken, Fahrtzeiten mindern, ein starker Elternwille und genügend Räumlichkeiten, ohne viel Geld zu investieren. Auf alle Standorte der Befragung hätte dies zugetroffen. Voraussetzung sei vor allem gewesen, dass die Scule wirklich eine Gesamtschule werden will. Ein weiteres Kriterium sei, führte Dagmar Hohls weiter aus, die Entwicklung der Schülerzahlen, sie muss so gut sein, dass eien Gesamtschule über viele Jahre hinweg existenzfähig bleibt. Und hier kommt die Abgeordnete auf den Schulstandort Elze zu sprechen: "laut Elternbefragung haben sich, bei einer Rücklaufquote von ca. 47 %, 45 Eltern für eine IGS und 78 Eltern für eine KGS ausgesprochen. Leider geben die Zahlen einfach nicht her, bedauert Dagmar Hohls". Elzes Sozialdemokraten spekulieren: wäre Elze als Standort genannt worden, so der Tenor, hätte die Befragumg für unsere Einheitsgemeinde eine andere Qualität gehabt. Unser Fraktionsvorsitzende Werner Jünemann dazu: "Wir arbeiten schon sehr lange parteiübergreifend daran, Elze als Schulstandort zu erhalten. Wenn jetzt zum Beispiel Gronau eine Gesamtschule bekäme, wären die Elzer Schulen gefährdet". Dagmar Hohls beschwichtigend: "es werde umfassend geprüft, welche Auswirkungen eine Gesamtschule auf die umliegenden Standorte hätte. Einen Standort schwächen, das wolle niemand. Voraussichtlich wird der Kreistag am 1. Dezember 2008 einen Beschluss über einen oder mehrere Gesamtschulen fassen. Christa Frenzel fordert abschließend: "wir erwarten von der Politik des Landkreises, dass es einen runden Tisch zum Erhalt unseres Schulstandortes gibt; wir werden am Ball bleiben". Das Thema "Schulstandort Elze" wird die politische Landschaft in Elze weiterhin (parteiübergreifend) beschäftigen. Wir werden, wie Christa Frenzel schon betonte, nicht locker lassen. Euer Bernhard Schiermann (Schriftführer und Pressesprecher SPD-Ortsverein Elze)