Etwa zwei Dutzend Interessierte hatten sich zur Bürgersprechstunde der Elzer SPD-Fraktion am 11.06.2021 vor dem Naherholungsgebiet Papendahl eingefunden. Vor dem Begehen des Stadtwalds führte der Fraktionsvorsitzende Werner Jünemann in die Geschichte des Papendahls ein. Ursprünglich wohl ein kahles Hanggelände vor der Stadt Elze diente es mindestens zweimal als Hinrichtungsort von Elzer „Mordbrennern“, 1745 des Brandstifters Johan Hölscher, der lebendig verbrannt wurde, und 1825 der Catharine Büscher, die dort mit Blick auf ihren Geburtsort Sorsum enthauptet wurde. Beide Hinrichtungen wurden volksfestartig gefeiert, eine heute ungeheuerliche Vorstellung. Im 19. Jahrhundert änderte dann der Papendahl sein Aussehen grundlegend. Es wurden Sandkuhlen/Steinbrüche auf dem Gelände angelegt und nach deren Auflassung bewaldete sich der Papendahl nach und nach. Um das Jahr 1912 entstand am Rande des Papendahl dann der Vorgänger des heutigen Papenhofs, der unter wechselnden Namen als „Sommerfrische“ vor der Stadt Elze diente, so der heutige Besitzer Georg Bräuer.

Bei der anschließenden Begehung zeigte ein querliegender Baum auf dem Eingangsweg schnell, dass das offizielle Naherholungsgebiet inzwischen weitgehend zu einem echten Wald geworden ist. Generell sind die angelegten Wege inzwischen so marode, dass man sich mit Rücksicht auf seine Schuhe kaum noch hineintraut. Die letzte Instandsetzung liegt lange zurück. Die Älteren erinnerten sich auch noch gerne an Tanzveranstaltungen unter freiem Himmel, an Musik und Lesungen (in den1950er Jahren) und auch an den Trimmpfad in den 1970er Jahren. Von der dafür angelegten Infrastruktur ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Allenfalls eine einsame Bank im früheren Sitzrondell mit seiner Steinmauer und auf dem sogenannten „Hexentanzplatz“ zeugen noch von der parkähnlicheren Vergangenheit des Papendahls.

Der alte Gedenkstein von der Hinrichtung Johan Hölschers verdiente wohl auch etwas mehr Aufmerksamkeit. Ein Hinweisschild auf die historische Bedeutung des Platzes und eine Umschrift der schwer lesbaren Inschrift könnten bei den Elzern die Geschichte des Papendahls wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Nur der Gedenkstein für den Elzer Bürgermeister, Dr. Hubert Benthues (1951-1952), der dort am Rande des Papendahls bei einem Vertriebenentreffen verstarb, wird offenbar regelmäßig gepflegt. Auch die Aufstellung von Hinweistafeln an den Haupteingängen des Papendahls wurden von den Teilnehmern angeregt. Ein entsprechender Antrag wird der Verwaltung und den Gremien zugestellt.

Die Begehung des Papendahls klang anschließend (unter Beachtung der aktuellen Corona-Einschränkungen) im wieder geöffneten Biergarten des Hotel Cafés Papenhof aus.